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Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus

Bis zum 2. März 2025 zeigt die Städtische Galerie Lenbachhaus in München die Ausstellung „Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus“, die den Surrealismus als politische und international vernetzte Bewegung beleuchtet.

Die Verbindung von Surrealismus und Antifaschismus

„Die menschliche Seele ist international“ – dieses Zitat aus dem Bulletin international du surréalisme von 1935 fasst die Ideen des Surrealismus in einem Satz zusammen. Die Surrealist*innen der 1920er Jahre begannen nicht nur, die Grenzen von Kunst und Literatur zu sprengen, sondern engagierten sich auch aktiv gegen koloniale und faschistische Strukturen in Europa. Die Bewegung war geprägt von einem starken Wunsch, die gesellschaftlichen Verhältnisse radikal zu verändern und ein neues Leben zu denken. Der Surrealismus war eng mit dem Antifaschismus verbunden – die Ausstellung im Lenbachhaus blickt auf diese tiefgreifenden Verbindungen.

Was die Ausstellung zeigen möchte

Die Ausstellung gliedert sich in verschiedene Episoden und entfaltet sich ähnlich einer Landkarte, die den internationalen Austausch und die Solidarität unter Surrealist*innen darstellt. So werden beeindruckende Verbindungen sichtbar, die von Prag über Mexiko-Stadt bis nach Kairo und Chicago reichen. Die Präsentation zielt darauf ab, den Surrealismus nicht als lineare Erzählung, sondern als dynamische und teils auch konfliktbeladene Bewegung zu zeigen, die auf den Prinzipien der Freiheit und der gemeinsamen Ziele basierte, jenseits von Nation und Profit.

Surrealismus inspiriert Kunst und politisches Handeln

Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, den oft verengten und politisch entschärften Blick auf den Surrealismus zu hinterfragen. Sie stellt die Frage: Was ist Surrealismus? Indem sie die weitreichenden politischen und sozialen Implikationen der surrealistischen Bewegung in den Mittelpunkt rückt, zeigt die Ausstellung, wie deren Prinzipien in verschiedenen zeitgenössischen sozialen Bewegungen wie den 1968er-Protesten und der Black Liberation wieder aufgegriffen werden. So bleibt der Surrealismus ein inspirierendes Beispiel für die Verbindung von Kunst und politischem Handeln.

Foto:

Joan Miró, Nature morte au vieux soulier (Stillleben mit altem Schuh) / (Still Life with Old Shoe), 1937. The Museum of Modern Art, New York. Gift of James Thrall Soby

© Successió Miró Archive / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Foto: Image Centre Pompidou

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