Maturantinnen und Maturanten der Modeschule Hallein präsentieren am Flughafen Salzburg ihre Abschlusskollektionen
Wie schon in der Vergangenheit bewiesen die Modeschüler*innen, welche Möglichkeiten auf dem Catwalk bestehen, wenn die Kollektionen als Gesamtkonzept verstanden werden, die Frisuren und Make-up miteinschließen. Die Ergebnisse dieser engen Kooperation von Modedesignern und Hairstylisten, wie sie in Hallein im Schulalltag praktiziert wird, haben das Publikum begeistert.
„Es ist kaum zu glauben, der Terminal ist so groß und trotzdem füllen wir ihn komplett aus. Die Ausstellungen der Hairstyling-Abschlusskollektionen und die Visual Merchandising sind mehr als ein interessantes Rahmenprogramm der Modenschau. Hier wird gezeigt, wie unterschiedlich die Zugänge zum Thema Haut und Haare sind und wie überzeugend Mode in Szene gesetzt werden kann,“ schwärmt Ute Händlhuber, Fachvorständin des Hairstyling-Zweigs.
Grenzenlose Kreativität und präzises Handwerk
Die Kollektionen ließen keinen Zweifel daran, dass die Designerinnen nicht nur kreativ sind, sondern auch ihr Handwerk verstehen und Nachhaltigkeit elegant, verführerisch und humorvoll sein kann. So hat Lara Winkler aus Abtenau für ihre Kollektion Scoby-Leder verwendet, das durch Fermentation einer symbiotischen Kultur von Bakterien und Hefe hergestellt wird. „Ich habe dazu Kombucha verwendet und die Kulturen mit Tee und Zucker gefüttert, dann getrocknet. Meine Kollektion repräsentiert das zentrale Thema der Modebranche: Wir müssen einen nachhaltigen Weg finden und die Art und Weise, wie wir Kleidung und Materialien betrachten, neu definieren,“ so Winkler. „Nachhaltigkeit beginnt beim Zuschnitt. Es muss darauf geachtet werden, dass hier Abfall reduziert wird,“ erklärt Sophie Hieronymi aus dem Kolleg, die sich in ihrer Zero-Waste-Kollektion mit Digitaldruck auseinandergesetzt hat. Minimalismus und reflektierter Umgang mit dem Material beim Zuschnitt spiegelten sich auch in den Business-Outfits von Patricia Bode, die als Capsule-Wardrobe-Kollektion ein perfekt durchdachtes Farbkonzept aufweisen. Dass man mit Mode ein Statement setzen kann, bewies Selina Gusojic, die ihre Modelle als Plädoyer für die Abweichung von der Norm konzipierte. „Warum folgt man der Masse, den Regeln, der Norm? Jeder ist einzigartig und sollte sich selbst folgen! Die Freiheit, das zu tun, wofür man brennt, ist das Wichtigste. Etwas verkehrt herum anziehen, an einer unerwarteten Stelle tragen, offene Nähte am Kleidungsstück präsentieren. Sind das Fehler oder Ausdruck von Individualität?“, fragt Gusojic augenzwinkernd und selbstbewusst.
Anika Salzmanns Abschlusskollektion zeigte, wie gut es tut, wenn alle dazugehören. Mit „All together“ präsentierte sie Inklusion zum Anziehen, denn ihre Modelle mit den floralen und linearen Designs wurden nicht nur von Menschen mit Beeinträchtigung mitentwickelt, sondern auch vorgeführt und spiegelten die vielseitigen Möglichkeiten von Mode, wenn sie zur Plattform und zum Lebensprinzip wird.