Betriebe in den Landkreisen Altötting und Mühldorf haben noch viele offene Ausbildungsplätze

Ingrid Obermeier-Osl: „Unsere Wirtschaft braucht Fachkräfte“

Auch heuer kämpfen die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf mit einem großen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern für ihre Ausbildungsplätze.

Aktuell gibt es im Landkreis Altötting 365 Lehrstellen, die noch nicht besetzt sind. Das sind fast 19 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Diesem Angebot stehen rund 170 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, so die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni. Im Landkreis kommen damit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Jugendlichen rund zwei Lehrstellen.

Im Landkreis Mühldorf sind es 352 Lehrstellen, die noch nicht besetzt sind. Das rund 38 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Diesem Angebot stehen 160 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, so die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni.

„Angesichts der immer größer werdenden Fachkräftelücke setzen unsere Ausbildungsbetriebe auf die Ausbildung von eigenem Nachwuchs. Auch heuer bieten die Unternehmerinnen und Unternehmer viele Lehrstellen an. Aber es gibt bei weitem nicht genug Bewerberinnen und Bewerber für alle Stellen“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin. Zwei Trends machen den Betrieben besonders große Sorgen: Die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger sinkt von Jahr zu Jahr und viele tendieren eher zu einer akademischen Ausbildung. Die IHK weist aber darauf hin, dass rund ein Drittel aller Studienanfänger ihr Studium vorzeitig und ohne Abschluss beenden. „Eine praxisnahe Berufsausbildung könnte für viele junge Frauen und Männer der bessere Start ins Berufsleben sein“, sagt Obermeier-Osl. Zusätzlich hat die Corona-Pandemie Schnupperpraktika, Berufsinfotage oder Ausbildungsmessen verhindert.
Die IHK-Vizepräsidentin aus Schwindegg warnt: „Ohne gut ausgebildeten Fachkräftenachwuchs wird sich der schon jetzt bedenkliche Personalmangel noch weiter zuspitzen. Ohne Fachkräfte lassen sich auch die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Energiewende und Klimaneutralität letztendlich nicht erreichen.“ Sie appelliert an alle noch Unentschlossenen: „Es stehen in der Region viele Türen offen!“

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